Naturheilkunde
Die Naturheilkunde betrachtet den Menschen in seiner Gesamtheit aus Körper, Seele und Geist und verfolgt
dabei einen ganzheitlichen Ansatz. Klassischerweise umfasst sie Bewegungstherapie, Ernährungs- und
Hydrotherapie sowie die Pflanzenheilkunde. Viele dieser Methoden sind sanft, aber dennoch wirksam und
werden zum Teil bereits seit mehreren Jahrhunderten erfolgreich angewendet. Bekannte Beispiele dafür
sind das Schröpfen und die Blutegeltherapie.
Naturheilverfahren haben in den vergangenen Jahren an Popularität gewonnen. Allerdings ist die
Kostenübernahme durch die gesetzliche Krankenversicherung nicht immer gewährleistet. Daher ist es
sinnvoll, sich im Vorfeld zu informieren. Einige Privat- und Zusatzversicherungen übernehmen die Kosten
für Behandlungen durch Heilpraktiker.
Darmgesundheits-Check
Unser Körper beherbergt eine unvorstellbare Vielzahl an Bakterien. Viele von ihnen arbeiten unbemerkt,
sind jedoch essenziell für unsere Gesundheit. Ist die Darmflora gestört, gerät dieses empfindliche
Gleichgewicht aus dem Lot.
Symptome einer Dysbiose können sich in Durchfall, Blähungen oder Verstopfung äußern. Auch das
Reizdarmsyndrom – eine Funktionsstörung des Darms ohne organische Ursache – kann darauf hinweisen.
Weitere mögliche Beschwerden sind Darmkrämpfe, Bauchschmerzen, Aufstoßen,
Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Allergien sowie Hauterkrankungen wie etwa Neurodermitis.
Die Ursachen sind meist multifaktoriell. Häufig tragen eine einseitige oder unausgewogene Ernährung, die
Einnahme bestimmter Medikamente sowie Stress wesentlich dazu bei.
Die einfachste Möglichkeit, sich ein Bild von dem Zustand der Darmflora und des Darmes zu verschaffen,
ist die Untersuchung des Stuhles. Die mikrobiellen Verhältnisse des Dickdarms werden hier dargestellt
und eine entsprechende Therapie kann helfen Beschwerden zu lindern.
Orthomolekulare Medizin
Die orthomolekulare Medizin kann bei einer Vielzahl von Beschwerden eingesetzt werden. Sie dient sowohl
der Prävention als auch der unterstützenden Behandlung akuter und chronischer Krankheitsbilder, bei
denen ein erhöhter Nährstoffbedarf besteht. Um eine Unterversorgung des Körpers mit bestimmten
Mikronährstoffen festzustellen, ist in der Regel eine Analyse von Blut und/oder Urin erforderlich.
Die orthomolekulare Therapie konzentriert sich darauf, Krankheiten zu behandeln und gleichzeitig die
Gesundheit zu erhalten – und zwar durch die individuell passende Dosierung der notwendigen Nährstoffe.
Dadurch besitzt sie auch einen präventiven Charakter. Bei bestimmten Erkrankungen kann der
Nährstoffbedarf so stark erhöht sein, dass er selbst durch eine ausgewogene Ernährung nicht vollständig
gedeckt werden kann.
Zur Diagnose-Erstellung nur mit wissenschaftlich anerkannten Methoden verwende, keine Kinesiologie,
Pendeln, Aura-Diagnostik oder Scan-Verfahren.
Blutegeltherapie
Die Blutegeltherapie hat sich seit Jahrhunderten als Naturheilverfahren bewährt; bereits im alten Ägypten
war ihre Anwendung bekannt. Während des Saugvorgangs geben Blutegel verschiedene bioaktive Substanzen
ab, die bei zahlreichen Beschwerden unterstützend wirken können.
Für therapeutische Zwecke werden ausschließlich speziell für die Humanmedizin gezüchtete Blutegel
verwendet.
- Typische Anwendungsgebiete der Blutegeltherapie sind unter anderem:
- akute und chronische Gelenkschmerzen, einschließlich Arthrose
- Krampfadern
- Sehnenscheidenentzündungen
- Bluthochdruck
- rheumatische Erkrankungen
- Mittelohrentzündung und Tinnitus
- Durchblutungsstörungen
- Furunkel und Abszesse
Neuraltherapie / Schmerztherapie
Die Neuraltherapie ist ein naturheilkundliches Injektionsverfahren, das zur Regulation des
vegetativen Nervensystems und zur Unterstützung körpereigener Heilprozesse eingesetzt wird.
Grundlage der Methode ist die Annahme, dass Störungen im Nervensystem oder sogenannte „Störfelder“
Beschwerden oder chronische Erkrankungen in anderen Körperregionen beeinflussen können.
Womit wird gearbeitet?
In der Neuraltherapie kommen vor allem lokal wirksame Anästhetika, insbesondere Procain, zum
Einsatz. Diese Mittel besitzen neben ihrer klassischen betäubenden Wirkung auch Eigenschaften, die
den Stoffwechsel, die Durchblutung und die nervale Regulation beeinflussen können. Die
therapeutische Wirkung beruht nicht auf der Betäubung selbst, sondern auf der beabsichtigten
Reizsetzung im Gewebe.
Wie wirkt die Neuraltherapie?
Die Neuraltherapie zielt darauf ab, das vegetative Nervensystem zu harmonisieren und damit die
Selbstheilungskräfte des Körpers zu unterstützen. Durch das Setzen der Injektionen sollen:
- Störfelder reduziert oder ausgeschaltet werden
- Durchblutung und Zellstoffwechsel verbessert werden
- Schmerzen gelindert werden
- entzündliche Prozesse reguliert werden
Die Wirkung kann in manchen Fällen unmittelbar auftreten (sogenannte Sekundenphänomene), was als
Hinweis auf ein zuvor aktives Störfeld gedeutet wird.
Wie wird injiziert?
Die Injektionen werden meist in die obere Fettschicht der Haut (subkutan) gesetzt. Dabei entstehen
kleine, sichtbare Erhebungen, die Quaddeln genannt werden. Je nach Therapieansatz können auch andere
Techniken zum Einsatz kommen, darunter:
- Segmenttherapie: Injektionen entlang von Hautarealen, die einem Organ über das
Nervensystem zugeordnet sind
- Störfeldtherapie: Behandlung von Narben, chronischen Entzündungsherden oder
anderen vermuteten Störfeldern
Wann wird Neuraltherapie eingesetzt?
Die Neuraltherapie wird in der Naturheilkunde häufig unterstützend angewendet, z. B. bei:
- funktionellen Beschwerden des Bewegungsapparates
- Muskelverspannungen
- Kopfschmerzen oder Migräne
- vegetativen Störungen
- Narbenbeschwerden
- chronischen Schmerzsyndromen
- bestimmten entzündlichen oder funktionellen Störungen
Entgiftung/Detox
In der Naturheilkunde und Alternativmedizin zählen Entgiften und Detox zu den bedeutendsten
Behandlungsmethoden. Müdigkeit, Leistungsabfall und Erschöpfung können erste Warnsignale des Körpers
sein, dass er Unterstützung benötigt. Auch Hautprobleme, Kopfschmerzen oder Verdauungsbeschwerden können
darauf hinweisen, dass eine Therapie sinnvoll ist, die den Stoffwechsel anregt und den Organismus
entlastet.
Gönnen Sie Ihrem Körper einen „Frühjahrsputz“ von innen. Besonders für Fasten-Einsteiger eignen sich
Basenfasten und Leberfasten, da hierbei nicht vollständig auf feste Nahrung verzichtet werden muss. Wer
nur für kurze Zeit etwas für seine Gesundheit tun möchte, kann schon mit Entlastungstagen, wie den
klassischen Hafertagen, seinen Stoffwechsel unterstützen und dem Körper etwas Gutes tun.